Art PHILOTEC
Auf dieser Seite werden Werke vorgestellt, die sich dem Thema „Philosophie &
Technik” künstlerisch nähern.
Hinweis: Die folgenden fünf Beiträge enthalten interaktive Audio- und Videowiedergaben. Sollten Sie die dazu erforderlichen Applikationen nicht installiert haben, dann können Sie die Audio- und Videodateien auch durch Anklicken von Download am Ende der jeweiligen Beiträge auch einfach herunterladen.
1. "wertfrei?" von Anne Camina

Das Werk wertfrei? entstand im Wintersemester 2007/2008 in der Fachhochschule Düsseldorf
im Rahmen des fachbereichs¨bergreifenden Projektes PHILOTEC bei Prof. Dr.-Ing. Jürgen
H. Franz. Es setzt sich mit dem Thema "Philosophie und Technik" künstlerisch auseinander
und basiert auf einer Schaltplan-Vertonung. Dem Diskurs wurde bewusst das
gesprochene Wort entzogen, um es auf einer klang-visuellen Ebene darzustellen. Eine
nonverbale Kommunikation entsteht. Wenn Sie das Werk anklicken, erhalten sie eine vergrößerte Darstellung.
(1) Wie dieses Werk entstand?
Eine auf Folie kopierte Matrix war die Vorlage, um die einzelnen Bauteile des
Röhrenradio-Schaltplans, Seibt 43 WL Roland 1933, von Hand zu übertragen. Mit
einem Sequenzer-Programm, indem eine solche Matrix als Alternativ-Notation dient,
wurde diese Struktur der Bauteile in eine Partitur überführt. Das klangliche Ergebnis
wird Ihnen als mp3 Datei zur Verfügung gestellt. Ich empfehle den Zuhörerinnen und
Zuhörern urteilslos auf die eigenwillige und zufällig (bzw. durch den Schaltplan) entstandene
Verteilung der so genannten Dissonanzen und Konsonanzen zu achten.
(2) Zum Schaltplan
Die vertikale Lage der Bauteile bzw. das Bauteil selbst, bestimmte die Tonhöhe (y-
Achse). Die horizontale Lage der Bauteile auf dem Schaltplan legte hierbei den Notenwert
fest (x-Achse). Widerstände, Kondensatoren, Spulen etc. erlangen somit eine
abweichende musikalische Analogie mit transformiertem Wertebereich.
(3) Eine Struktur formt eine andere Struktur
Sie sehen die Grafik, die diese Arbeitsprozesse vereint. Dem hörbaren Ereignis der
Schaltplan-Vertonung geht in 3-facher Form das Visuelle hervor. Es wurden Verbindungen
zwischen verschiedenen Disziplinen, die so genannten Geistes- und Naturwissenschaften,
geschaffen, Spaltung und Separation aufgehoben.
(4) Ein System geht ins andere über
Schauen Sie genauer hin: Das Werk erreicht eine neue Ebene, wenn Sie zu den
philosophischen Begriffen gelangen. Sie erscheinen stellvertretend als Vortragsangaben
in der Partitur, als auch im Schaltplan, wobei die Begriffe die Werte der
technischen Bauteile (0,1 uF, 100 Ohm etc.) "ersetzen".
Der Begriff Logik steht zum Beispiel zwischen der Musik und der Technik. Genauso
gut könnten Sie ihn aber auch als Verbindungsglied zwischen den Beiden betrachten.
Begriffe werden zu Hinweisen, die sich erst durch genaues Hinschauen und dichtem
Kontakt zeigen. Im Gegensatz dazu bieten sie mit Abstand und im Gesamtzusammenhang
einen Nährboden um Fragen selbst zu hinterfragen. Vor allem die seltsam
anmutende Frage, die in der Matrix erscheint, bleibt in diesem Kontext auch auf den
zweiten Blick vielleicht die Bedeutendste, die das Werk Ihnen anbietet.

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2. Sapere Aude - Choose iChoice : ein Hörspiel von Christoph Rensch und Frank Albiker
Dieses Hörspiel gründet auf einer Idee von Prof. Dr. Jürgen H. Franz, den immer noch aktuellen Text
Was ist Aufklärung? von Immanuel Kant in einen technischen Kontext einzubinden.
Mitwirkende
Verkäuferin (gesprochen von Alexandra Scherrmann):
Eine freundliche und charmante Person (Sopran), die es versteht, ihren Gegenüber zu
gewinnen und zu überzeugen.
Kunde (gesprochen von Walther Rößler):
Eine etwas naive, schüchterne Person (Tenor), die begeisterungsfähig ist, aber trotzdem
natürliche Bedenken formuliert.
Immanuel Kant:
Wir wählten als Sprecher Prof. Dr. Dieter Braun, denn er schien uns durch seinen
sonoren Bass ideal um diese existentiellen Botschaften eindringlich zu vermitteln. Sein
schwäbischer Akzent ist zwar historisch nicht korrekt, gibt Kant aber eine gewisse
Bodenständigkeit und hebt ihn zusätzlich von der Messeszene ab.
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3. Mein Leben aus der Hand ... oder Virtuelle Spuren des realen Lebens von Fabian-Hendrik Mielke, Christoph Sapp, Uli Kohlmann und Christian Kreymborg
Dieses Hörspiel entstand im Rahmen des fachbereichsübergreifenden Projektes PHILOTEC (Leitung:
Prof. Dr. phil. Dr.-Ing. Jürgen H. Franz) im Sommersemester 2010.
Das Hörspiel setzt sich in künstlerischer Art und Weise mit einer möglichen Gefahr moderner technischer
Medien auseinander, nämlich permanente und damit nicht mehr löschbare Spuren in der virtuellen Welt zu
hinterlassen.
Die Sprecher sind:
Christian Schmitz als Marvin Meyer,
Tobias Gensheimer als "der Datenspeicher",
Lars Rennert als "der Chef Schröder",
Katrin Körber als "Sandra K." und
Stefan Hill als "Kunde".
Sophia Sotke spricht die Überschrift.
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4. Leistung 5.1 von Manfred Borsch und Erol Sarp
Das Hörspiel "Leistung 5.1" setzt sich zum einen mit dem von der Gesellschaft erzeugtem Leistungsdruck auseinander,
und behandelt zum anderen Statements zu dem Lösungsansatz, diesem Druck mittels Neuro-Enhancement/Hirndoping
stand zu halten. Akustisch wird der auf ein Leben bezogene Druck abstrakt dargestellt und schafft so eine Klangwolke,
in der fünf Charaktere Standpunkte beziehen. Das Hörspiel ist für einen 5.1 Surround-Aufbau konzipiert.
Die Sprecher sind:
Manfred Borsch, Maximilian Heimstädt, Ines Horn, Varinia Kleine-Büning, Klaus Volkenandt
und Muna Zubi.
Die hier hörbare mp3-Datei ist ein Stereo-Mixdown des in Surround-Technik aufgenommenen Hörspiels. Sowohl die
mp3- als auch die Surround-Fassung können unter dem Menüpunkt "Download" dieser Homepage
heruntergeladen werden.
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5. Platonade von Lila Dornhof und Alexander Moyerer
Der Begriff der Platonade, der sich aus dem Namen des berühmten antiken Philosophen
Platon und der Musikgattung der Serenade zusammensetzt, wurde von Jürgen H. Franz mit
dem Ziel geprägt, aufbauend auf einer Auseinandersetzung mit der Musiktheorie Platons
ein Musikstück im Sinne seiner Theorie zu komponieren und schließlich zu realisieren.
Frau Dornhof und Herr Moyerer haben diese Herausforderung angenommen. In Abänderungen
der ursprünglichen Idee, verstehen beide Autoren unter dem Begriff der Platonade ein
Musikstück, das einerseits im Sinne der ursprünglichen Zielsetzung den musikalischen
Regeln Platons folgt, andererseits entgegen dem ursprünglichen Ziel bewusst auch Aspekte
beinhaltet, die zwar nicht mit Platons Regelwerk konform gehen; aber dennoch im Stil
der Epoche klingen.
An der Platonade haben folgende Musiker mitgewirkt:
Gitarre - Mircea Stefan Gogoncea
Flöte - Semjon Gorgel
Geige - Martin Stommel
Percussion - Alexander Moyerer
Gesang, Sprache - Lilia Dornhof
Die Studioaufnahme wurde von Lilia Dornhof und Alexander Moyerer am Institut für
Musik und Medien der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf durchgeführt. Tonbearbeitung
und Mischung erfolgte durch Alexander Moyerer.
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Download des Begleittextes (56KB , PDF
